Wie Standardisierungen dabei helfen, stabilere Systemarchitekturen zu entwickeln.
Jeder Systemarchitekt kennt das Dilemma. Am liebsten würde er alles selbst im eigenen Haus entwickeln lassen. Dann wäre es wenigstens exakt so, wie es für ihre/seine Systemarchitektur perfekt passen würde. Immer weniger Unternehmen können sich dieses Vorgehen leisten, sei es aus Zeitdruck oder Mangel an Expertise in allen benötigten Feldern.
Systemarchitekt:innen müssen nun also Teil-Lösungen aus dem Markt beziehen, um wettbewerbsfähig anbieten zu können. Doch wie gelingt die Marktauswahl? Welche Kriterien sollten Anwendung finden? Ausschließlich Funktion? Qualität? Preis? Lieferdauer?
Natürlich ist der funktionale Fit entscheidend für den Einsatz, jedoch gilt in den Anwendungsfeldern der Bahn und des ÖPNV (und vielen anderen industriellen Bereichen) darüber hinaus noch die Langzeitverfügbarkeit und -stabilität als wichtiges Gut.
Bahnlieferanten kennen die Anforderung, Systeme und Komponenten mindestens 10…15 Jahre lieferfähig anzubieten. Dies gelingt dann am besten, wenn sich Systemarchitekt:innen nicht abhängig machen von einer proprietären Lösung eines Lieferanten. Der Einsatz von Standards hingegen garantiert breitere Auswahlmöglichkeiten, vergleichbare Lösungen und Kosten, Second Sources und reduziert ganz nebenbei das technische Risko, das Obsoleszenz-Risiko und erhöht die Akzeptanz im Markt. Das Vertrauen in eine Lösung steigt, wenn weitere Hersteller ähnliche Lösungen im gleichen Standard anbieten.
Standards existierten bisher vor allem auf der Ebene von System-on-modules (SOMs) – wie z.B. COM Express, smarc) und bei hochwertigen modularen Systemen (beispielsweise mTCA, CompactPCI). Im Segment der Industrie-PCs fehlte ein solcher übergreifender Standard bisher. Vielfältige Hersteller bieten eine große Varianz an IPCs und BoxPCs an, doch selbst innerhalb eines Herstellers gelingt es kaum, dass Produkte bezüglich Form-Fit-Funktion kompatibel sind und somit ohne große Aufwände für den Anwender ersetzt werden können.
Dies ist nun mit ModBlox7® möglich. Der unter dem Dach der PICMG standardisierte modulare BoxPC bietet viele Vorteile von modularen Systemen wobei gleichzeitig die Anforderungen an BoxPCs wie geringer Einbauraum, geringes Gewicht und Preissensitivität adressiert werden. Darüber hinaus haben Systemarchitekt:innen nun die freie Auswahl, können Lösungen von verschiedenen Marktplayern beziehen und begeben sich so nicht in die Abhängigkeit von einem Lieferanten.
So gelingt ein Systemdesign, dass langfristig stabil gehalten werden kann. Selbst im Abkündigungsfall können standardisierte Lösungen ohne großen Aufwand ersetzt werden – ein Form-Fit-Funktion ist gegeben.
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